S1 Form follows Function, Function follows Form- eine funktionell anatomische Betrachtung der Entwicklung der Wirbelsäule im sensomotorisches Kontext, A. Sammer
Abstract folgt in Kürze
S2 Seminar Klumpfuß-Therapie – Das Berliner Konzept, T. Hayn
Der Klumpfuß gehört zu den häufigsten angeborenen Fußdeformitäten. Die Behandlungs-methode nach Ponseti ist die meist angewandte klassische konservative Therapieform. Demgegenüber gibt es eine Vielzahl anderer konservativer Behandlungsmethoden, u.a. die Methode nach dem „Berliner Konzept“. Diese kombiniert die Behandlung nach Ponseti und nach Bonnet-Dimeglio.
In unserer Berliner Arbeitsgruppe werden seit 2012 Klumpfüße fast ausschließlich nach dem Berliner Konzept behandelt, wobei der Schwerpunkt auf der Methode nach Bonnet-Dimeglio liegt. Hierbei werden die Füße schon nach Geburt beginnend mit speziellen manuellen Techniken nach Bonnet-Dimeglio mobilisiert/redressiert, zunächst ähnlich wie bei Ponseti gegipst, um dann nach Korrektur der Fußstellung auf die spezielle Tapetechnik in Kombination mit Unterschenkelgipsschalen zu wechseln. Es wird komplett auf die klassische Schienenbehandlung der Ponseti-Methode, wobei beide Füße auf einer Schiene in Schuhen fixiert sind, verzichtet. Zur Rezidivprophylaxe werden dann nach abgeschlossener Vertikalisierung spezielle Unterschenkelorthesen angefertigt, die den Fuß nachts gut in der Korrektur halten.
Das Seminar soll unsere Therapiemethode anschaulich darstellen. Dargestellt wird die Arbeit unseres Teams/Netzwerks, das die intensive Zusammenarbeit aus Ärztin, Physiotherapeu-ten, Orthopädietechnikern und zuletzt auch der Eltern beinhaltet.
Tania Hayn
- Fachärztin für Kinderorthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Manuelle Medizin, Chirotherapie
- OÄ in der Abteilung für Kinderorthopädie und Traumatologie im Helios Klinikum Emil v. Behring in Berlin
- Schwerpunkt Fußfehlstellungen und Hüftdysplasie bei Säuglingen und Kleinkindern
- Praxis für Kinderorthopädie und ganzheitliche Orthopädie Berlin
S3 Berührungsmedizin? Aktueller Forschungsstand und therapeutisch praktische Aspekte, J. Klein-Soetebier
Abstract folgt in Kürze
S4 KiDD in der Wahrnehmung, K. Wenning / M. Wuttke
Kopfgelenk-induzierte Dysgnosie und Dyspraxie: Bedeutung für Wahrnehmung, Motorik und Entwicklung
Das KiDD-Syndrom beschreibt Störungen, die aus einer Fehlfunktion u.a. der oberen Kopfgelenke resultieren und tiefgreifende Auswirkungen auf die sensomotorische Entwicklung von Kindern haben können. Im Zentrum steht die enge Verknüpfung verschiedener Wahrnehmungssysteme – insbesondere des vestibulären, propriozeptiven und visuellen Systems –, die für eine störungsfreie Lage-im-Raum-Wahrnehmung essenziell sind. Kommt es hier zu Dysfunktionen, sei es isoliert oder in Kombination, hat dies Einfluss auf die statomotorische Entwicklung und kann zu sekundären Kompensationsmechanismen führen. Diese wiederum beeinträchtigen Gleichgewicht, Haltungskontrolle und die Ausbildung fein abgestimmter motorischer Muster. Eine frühzeitige und differenzialdiagnostische Erkennung dieser Problematik ist entscheidend, um gezielt therapeutische Maßnahmen einleiten zu können. Neben manualmedizinischen Ansätzen erfordert dies eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unterschiedlicher Therapierichtungen. Ziel des Seminars ist es, ein vertieftes Verständnis für das komplexe Zusammenspiel der betroffenen Systeme zu vermitteln und die Bedeutung frühzeitiger Intervention hervorzuheben. Es richtet sich nicht nur an medizinische Fachkräfte, sondern bewusst auch an pädagogisches Personal wie Erzieherinnen und Lehrerinnen, um die interdisziplinäre Sensibilität und Handlungskompetenz im Umgang mit betroffenen Kindern zu stärken.
Dr. med. Katharina Wenning
- Fachärztin für Orthopädie & Unfallchirurgie, Notfallmedizin
- Schwerpunkt Kinderorthopädie und manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Dr. med. Marc Wuttke
- Facharzt für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde
- Chirotherapie, Manuelle Medizin
- Schwerpunkt manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
S5 Update ADHS: Evidenzbasierte Diagnostik und Behandlung nach aktuellen Leitlinien, L. Wähnke
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) zählt zu den häufigsten neuroentwicklungsbedingten Störungen im Kindes- und Jugendalter – mit weitreichenden Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter. Eine adäquate und evidenzbasierte ADHS-Behandlung kann die erhöhten Risiken für z.B. riskantes Verhalten, Beeinträchtigungen der Lebensqualität und Delinquenz normalisieren. Jedoch wird ADHS vielfach diskutiert – zwischen wissenschaftlicher Evidenz und gesellschaftlicher Skepsis. Dieses Online-Seminar gibt einen kompakten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu Ursachen, Risikofaktoren und Entwicklungsverläufen. Die Neuerungen der Diagnosekriterien durch die Einführung des ICD-11 sowie die jüngst überarbeitete S3-Leitlinie erfordern ein Update mit dem Ziel der Implementierung einer evidenzbasierten Behandlung. Ziel des Online-Seminars ist es, für die Risiken einer unbehandelten ADHS zu sensibilisieren und zur Verbesserung der Versorgung dieser betroffenen Kinder, Jugendlichen und deren Familien beizutragen.
Dr.in Laura Wähnke
- Kinder- und Jugendlichen-psychotherapeutin
- Dozentin
- Expertin an der Überarbeitung der aktuellen S3-Leitlinie zur Behandlung von Kindern mit ADHS sowie Störungen des Sozialverhaltens beteiligt
- KiJu-Hochschulpsychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche an der Universität zu Köln
S6 Kinderorthopädie in der Manualmedizin, B. Küsgen
Der manualmedizinische Ansatz sollte in der heutigen Kinderorthopädie integraler Bestandteil sein. Im Kindesalter, in dem es viel seltener als bei erwachsenen Patienten um strukturelle Probleme geht, kann die manualmedizinische Diagnostik / Therapie eine effektive Möglichkeit zur frühzeitigen Intervention funktioneller Störungen bieten: denn oft geht es bei kinderorthopädischen Fragestellungen um reversible Funktionsstörungen des Bewegungssystems, die sich z.B. in Form von (Haltungs-)Asymmetrien, Fehlhaltungen oder auch motorischen Entwicklungsverzögerungen äußern. Die enge Verbindung zwischen neurophysiologischer Reifung und muskuloskelettaler Funktion eröffnet dabei wichtige diagnostische und therapeutische Zugänge. Ziel des Vortrages soll sein, typische manualmedizinisch relevante Befunde im Kindesalter aufzuzeigen, differenzialdiagnostische Überlegungen zu diskutieren und anhand von Fallbeispielen aus der Praxis das Thema zu veranschaulichen, wobei auch nicht vergessen wird, auf Kontraindikationen und Grenzen der Manualmedizin einzugehen.
Dr. med. Bettina Küsgen
- Fachärztin für Orthopädie & Unfallchirurgie
- Manuelle Medizin
- Chirotherapie
- der Praxis für Orthopädie / Manuelle Medizin, Köln
S7 Lenden-Becken-Hüftregion – Radiologie und Klinik Hätten Sie’s gewusst? R. Sacher
Rückenschmerzen, Fehlhaltung, Skoliose, Parästhesien in den Beinen, Hüftschmerzen, Kopfschmerzen, Beinlängendifferenz, und, und, und …
Die LBH-Region verein funktionell zwei Schlüsselregionen der Wirbelsäule mit den ISG, der Symphyse und den Hüften. Funktionelle Störungen ergeben sich u.a. aus dem jeweiligen Biotyp der Region (mit verschiedenen Belastungszonen) sowie individualtypischen Formabweichungen. Daraus resultierende fakultative Beschwerden reichen von Lockerungssyndromen bis hin zur Verkürzung der Muskulatur, ligamentärer Überlastung und Bewegungseinschränkung. Schon die Analyse der Röntgenanatomie erlaubt dabei wegweisende Rückschlüsse bezüglich der Therapie und Prophylaxe. Wir systematisieren und besprechen Fallbeispiele.
Dr. med. Robby Sacher
- Facharzt für Allgemeinmedizin
- Manuelle Medizin
- Schwerpunkt manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Buchautor „Angeborene Fremdreflexe“ und „Handbuch KISS KIDDs“
- Privatärztliche Ambulanz für Manuelle Medizin, Hetzdorf
S8 Gibt es viszerale Gelenke? Manualmedizin im viszeralen Bereich, D. Luthin
Abstract folgt in Kürze
Dr. med. Dirk Luthin
- Facharzt für Allgemeinmedizin
- Manuelle und osteopathische Medizin
- Schwerpunkt Manualmedizin und Osteopathie im Kindesalter
- Leiter des Zentrums für Kinderosteopathie der DAOM e. V. in Münster
- Dozent der DAOM/ÄSOM
- Eigene Praxis in Hameln
W1 Radiologie für Anfänger, K. Wenning / M. Wuttke
Ziel: Radiologie des Bewegungssystems in der Manualmedizin – von der Anatomie zum klinischen Bild
Zielgruppe: Einsteiger in die manualmedizinische Diagnostik und Therapie
In diesem interaktiven Einsteiger-Workshop stehen die bildgebende Diagnostik des Bewegungssystems und ihre Bedeutung für die manualmedizinische Praxis im Mittelpunkt – altersübergreifend von Säuglingen über Kinder bis hin zu Erwachsenen. Gemeinsam werden grundlegende anatomische Strukturen erarbeitet, radiologische Befunde interpretiert und im Kontext funktioneller Zusammenhänge bewertet. Dabei wird besonderes Augenmerk auf altersbedingte anatomische Besonderheiten, mögliche Kontraindikationen sowie klinisch relevante Hinweise für die manualmedizinische Behandlung gelegt. Ziel ist es, die Brücke zwischen Bildgebung und manueller Therapie zu schlagen und so die diagnostische Sicherheit sowie die therapeutische Relevanz im klinischen Alltag zu stärken.
Dr. med. Katharina Wenning
- Fachärztin für Orthopädie & Unfallchirurgie, Notfallmedizin
- Schwerpunkt Kinderorthopädie und manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Dr. med. Marc Wuttke
- Facharzt für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde
- Chirotherapie, Manuelle Medizin
- Schwerpunkt manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
W2 Manualmedizinische Untersuchung beim Säugling, M. Ammermann / B. Küsgen
Abstract folgt in Kürze
Michael Ammermann
- FA für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Manuelle Medizin
- Privatarztpraxis in Düsseldorf. Schwerpunkte: Kinderorthopädie, Manuelle Medizin, Kniegelenkchirurgie
Dr. med. Bettina Küsgen
- Fachärztin für Orthopädie & Unfallchirurgie
- Manuelle Medizin
- Chirotherapie
- der Praxis für Orthopädie / Manuelle Medizin, Köln
W3 Funktionaloptometrie und Manuelle Medizin: Praktische Schnittstellen in Diagnostik und Therapie, S. Meerkatz
Das Sehvermögen steht in direkter Beziehung zur Motorik sowie zur Körperhaltung und -balance. Sehen ist ein beeinflussbarer Lernprozess. So haben motorisch fitte Kinder häufig ein stabileres beidäugiges Sehen. Liegen jedoch Einschränkungen in der Koordination, in der Haltung oder im Bewegungsapparat vor, zeigt sich das in der Regel auch in der Sehfähigkeit oder im Sehverhalten. Winkelfehlsichtigkeiten, funktionelle Einäugigkeit oder Einschränkungen in der Blickmotorik sind dann keine Seltenheit. Gerade die Funktionaloptometrie und die Manuelle Medizin verbindet der ganzheitliche Blick auf den Patienten und die Suche nach der Symptomursache. Sie, als Manual Mediziner, lernen in diesem Workshop die wichtigsten Sehfunktionen und deren Wechselwirkung zueinander kennen. Sie erhalten einen Überblick zur kindlichen Sehentwicklung und wie sich Sehfunktionsstörungen auswirken. Des Weiteren bekommen Sie einen Einblick in die Funktionaloptometrie mit dem optometrischen Sehfunktionstraining. Dieser Workshop soll Sie befähigen das kindliche Sehen besser einzuordnen, Sehprobleme zu erkennen und bei Bedarf praktisch testen zu können.
Silvana Meerkatz, MSc
- Dipl. Optometristin/Augenoptikerin
- Kinder- u. Funktionaloptometrie
- LERNE SEHEN Praxisgemeinschaft, Berlin
W4 Osteopathische und manualmedizinische Behandlung der HWS, D. Luthin / S. Temme
Abstract folgt in Kürze
Dr. med. Dirk Luthin
- Facharzt für Allgemeinmedizin
- Manuelle und osteopathische Medizin
- Schwerpunkt Manualmedizin und Osteopathie im Kindesalter
- Leiter des Zentrums für Kinderosteopathie der DAOM e. V. in Münster
- Dozent der DAOM/ÄSOM
- Eigene Praxis in Hameln
Stephan Temme
- Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Manualmediziner bei Kindern
- Praxis in Berlin
W5 Brügger meets Osteopathie – funktionelle Dysbalancen verstehen und regulieren, S. Klemm
Das obere und untere gekreuzte Syndrom nach Brügger beschreibt häufige muskuläre Dysbalancen mit charakteristischen Haltungsmustern und funktionellen Beschwerden im Bereich der Hals- bzw. Lendenwirbelsäule. Während physiotherapeutische Ansätze auf gezieltes Training, Mobilisation und posturale Korrektur setzen, erweitert die Osteopathie das Behandlungskonzept um einen neuro-biomechanischen Blick auf den gesamten Patienten. Ziel ist nicht nur die Wiederherstellung muskulärer Balance, sondern die Regulation somatosomatischer, viszerosomatischer und kutiviszeraler Reflexbögen. Durch die gezielte Behandlung nozizeptiver Trigger – unabhängig vom betroffenen Gewebe – kann der afferente Zufluss auf Segmentebene reduziert und die zentrale Verarbeitung entlastet werden. Die Kombination aus manualtherapeutischer Reizmodulation und aktiver Haltungsschulung ermöglicht ein integratives Therapiekonzept im Spannungsfeld von Haltung, Schmerz und Funktion.
Stephan Klemm, MSc
- Physiotherapeut
- Osteopath
- Vice Principal und Seniordozent der International Academy of Osteopathy (IAO)
- Praxis für Osteopathie, Andreasberg
W6 Manuelle Medizin in der Kinderarzt- und der Hausarztpraxis, M. Knüdeler / M. Hafner
Ziel des Workshops ist es, Sie in die grundlegenden manualmedizinischen Techniken zur Untersuchung und Behandlung funktioneller Beschwerden einzuführen. Der Fokus liegt auf praxisnahen, risikoarmen Anwendungen, die in die tägliche Arbeit integrierbar sind.
Dr. med. Michael Hafner
- Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Manuelle Medizin
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Dr. med. Martin Knüdeler
- Facharzt für Viszeralchirurgie
- Manuelle Medizin
- Physiotherapeut
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
W7 Manualmedizinische & kinderorthopädische Untersuchung beim Klein- und Schulkind, U. Göhmann
Es soll aufgezeigt werden, worauf zu achten ist bei der Bewegungsdiagnostik von Kindern (vom Klein- bis Schulkind) – die Grenzen zwischen Konstitution und Pathologie in den verschiedenen Lebensaltern und Entwicklungsstufen werden gezeigt. Woran erkennt man eine gesunde Entwicklung – was kann oder soll man therapeutisch beeinflussen und was ist wie es ist. Welche Untersuchungen sind effektiv und bringen Erkenntnisse in der kurzen Zeit der Konsultation bei Kinder- & Hausärzt*innen und auch bei orthopädischen Kolleg*innen. Welche ergänzenden technischen Untersuchungen sind unumgänglich, welche entbehrlich. Was ist ohne Wenn und Aber zu beachten, was kann man vernachlässigen. Der Autor möchte eher einfache Dinge zeigen und keine exotischen Erkrankungen auflisten und stützt sich auf seine Erfahrung von über 100.000 untersuchten Kindern aus 30 Jahren niedergelassener Kinderorthopädie.
Dr. med. Ulrich Göhmann
- Facharzt für Orthopädie, Kinderorthopädie
- Manuelle Medizin / Chirotherapie, Physikalische Therapie
- Ausbildung in manueller Medizin für Kinder und Atlastherapie nach Arlen (MWE / ÄMKA) und HIO Therapie (EWMM / ZiMMT)
W8 Röntgen-Spezialkurs: Funktionell-anatomische Herausforderungen in der radiologischen Diagnostik des Bewegungssystems – ein Manualmedizinischer Refresher, R. Sacher / M. Wuttke
Dieser Workshop richtet sich an Kolleginnen und Kollegen mit fundierten Kenntnissen in der Manualmedizin und radiologischen Diagnostik. Im Fokus stehen seltene, komplexe oder funktionell schwer einordbare Befundkonstellationen des Bewegungssystems bei Säuglingen, Kindern und Erwachsenen. Anhand ausgewählter Röntgenbilder und Fallbeispiele werden anatomische Variationen sowie klinisch relevante Differenzialdiagnosen gemeinsam analysiert und manualmedizinisch interpretiert. Besonderes Augenmerk gilt dabei der funktionellen Bewertung radiologischer Befunde im Kontext der manualmedizinischen Indikationsstellung sowie der sicheren Abgrenzung von Kontraindikationen.
Dr. med. Robby Sacher
- Facharzt für Allgemeinmedizin
- Manuelle Medizin
- Schwerpunkt manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Buchautor „Angeborene Fremdreflexe“ und „Handbuch KISS KIDDs“
- Privatärztliche Ambulanz für Manuelle Medizin, Hetzdorf
Dr. med. Marc Wuttke
- Facharzt für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde
- Chirotherapie, Manuelle Medizin
- Schwerpunkt manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Das Iliosakralgelenk – eine Schlüsselregion, M. Hafner
Die Iliosakralgelenke spielen eine zentrale Rolle für die Stabilität und Aufrichtung der Wirbelsäule im Stand. Die freie Funktion der Wirbelsäule ist darüber hinaus eine Voraussetzung für einen symmetrischen und harmonischen Gang. In diesem Vortrag werden Anatomie, Funktion sowie typische Störungen des ISG erläutert. Zudem werden diagnostische Ansätze und therapeutische Möglichkeiten vorgestellt. Ziel ist es, Ihnen ein besseres Verständnis für die Funktion des isoliert betrachteten Gelenks zu vermitteln und die möglichen weitreichenden Konsequenzen einer Beeinträchtigung nahezubringen.
Dr. med. Michael Hafner
- Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Manuelle Medizin
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Grenzen der Manualmedizin – können Hände alles heilen? K. Wenning
Die Manualmedizin bietet oft überraschend wirksame Hilfe bei funktionellen Beschwerden. Mit geschulten Händen lassen sich Blockaden lösen, Schmerzen lindern und Beweglichkeit verbessern – ganz ohne Medikamente oder Operationen. Doch nicht jede Störung ist rein funktionell. In diesem Vortrag geht es darum, wo die Stärken der Manualmedizin liegen – und wo ihre Grenzen erreicht sind. Anhand ausgewählter Fallbeispiele aus der Praxis wird gezeigt, wann manuelle Therapie wirksam eingesetzt werden kann, aber auch, wann sie nicht mehr ausreicht und strukturelle Veränderungen andere therapeutische Schritte notwendig machen. Ziel ist es, Sicherheit für die praktische Arbeit zu vermitteln: zu erkennen, wann eine manualmedizinische Behandlung sinnvoll ist – und wann weiterführende Maßnahmen erforderlich sind.
Dr. med. Katharina Wenning
- Fachärztin für Orthopädie & Unfallchirurgie, Notfallmedizin
- Schwerpunkt Kinderorthopädie und manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Die gekreuzten Syndrome nach Brügger – Haltung zeigen, Dysbalancen verstehen, S. Klemm
Dr. med. Alois Brügger war nicht nur Neurologe, sondern ein scharfsinniger Analytiker funktioneller Beschwerden – und ein Meister der langen Begriffe: Der „nozizeptiv-somatomotorische Blockierungseffekt“ brachte viele Studierende zum Stocken, öffnete aber den Blick für das Zusammenspiel von Reiz, Reflex und Haltung. Mit den gekreuzten Syndromen beschrieb Brügger typische muskuläre Ungleichgewichte im Schulter-Nacken- und Lumbal-Beckenbereich – damals vor 50 Jahren revolutionär, heute immer noch hochaktuell. Der Vortrag beleuchtet die neurophysiologischen Grundlagen und stellt das Konzept praxisnah in den Kontext moderner Therapieverfahren: Was bleibt, was hat sich verändert, und warum liegt in manchem Klassiker mehr Evidenz, als man denkt? Eine Einladung zum Brückenschlag zwischen Tradition und moderner Funktionstherapie – ganz ohne dogmatische Haltung, aber mit Haltung.
Stephan Klemm, MSc
- Physiotherapeut
- Osteopath
- Vice Principal und Seniordozent der International Academy of Osteopathy (IAO)
- Praxis für Osteopathie, Andreasberg
Manualmedizinische Behandlungen vor der 12. Woche Diagnostik und Therapie im Spannungsfeld zwischen Abwarten und Handeln, M. Wuttke
Die Behandlung von Säuglingen mit Verdacht auf ein KiSS-Syndrom vor dem Einsetzen der eigenständigen Kopfkontrolle – typischerweise um die 12. Lebenswoche – stellt eine besondere Herausforderung dar. Einerseits zeigen betroffene Kinder mitunter deutliche klinische Auffälligkeiten, die sowohl die Eltern belasten als auch Fragen zur frühzeitigen Intervention aufwerfen. Andererseits birgt eine zu frühe oder nicht ausreichend differenzierte Behandlung das Risiko, natürliche Entwicklungsvarianten zu pathologisieren. Der Vortrag beleuchtet aktuelle diagnostische und therapeutische Möglichkeiten im frühen Säuglingsalter und stellt diese in Relation zur physiologischen Reifung der Haltungs- und Bewegungsmuster. Ziel ist es, auf Basis klinischer Erfahrung und wissenschaftlicher Erkenntnisse eine ausgewogene Betrachtung zwischen Beobachten, gezieltem Handeln und interdisziplinärer Zusammenarbeit zu fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Kommunikation mit den Eltern und der Formulierung eines gemeinsamen Konsenses, wann, wie und mit welcher Zielsetzung therapeutisch interveniert werden sollte.
Dr. med. Marc Wuttke
- Facharzt für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde
- Chirotherapie, Manuelle Medizin
- Schwerpunkt manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Atlastherapie und HiO-Methode – was ist das? U. Göhmann
Wenngleich das Zielorgan sowohl bei der Atlastherapie wie auch der sogen. HIO Methode vor allem der 1. & 2. Halswirbelkörper bzw. das Nackenrezeptorenfeld ist, unterscheiden sich beide doch deutlich. Dies soll erläutert werden anhand der Historie wie auch der theoretischen Grundlagen von einem ärztlichen Kollegen, der sowohl eine Ausbildung zur Atlastherapie auch bei Kindern wie eine Ausbildung und langjährige Erfahrung mit der HIO Methodik hat. Es wird auf den theoretischen Hintergrund und das Wirkprinzip, auf Effekte und auf Risiken eingegangen und versucht zu klären, ob es eine Bevorzugung einer der beiden Techniken geben sollte – zudem können Hinweise zur Ausbildung gegeben werden.
Dr. med. Ulrich Göhmann
- Facharzt für Orthopädie, Kinderorthopädie
- Manuelle Medizin / Chirotherapie, Physikalische Therapie
- Ausbildung in manueller Medizin für Kinder und Atlastherapie nach Arlen (MWE / ÄMKA) und HIO Therapie (EWMM / ZiMMT)
Differentialdiagnose Akuter Schiefhals, U. Janenz
Abstract folgt in Kürze
Der Innenrotationsgang – mal einfach erklärt, F. Goede
Abstract folgt in Kürze
Persistierende frühkindliche Reflexe – was ist dran? R. Sacher
„Was denn nun noch? Persistierende frühkindliche Reflexe gibt es nur bei einigen Zerebralparesen und die hat er nicht“ … „Das Gespräch mit dem Arzt war echt schwierig“, so die Mutti von Elmar.
Die meisten Reflexe, Reaktionen und Automatismen von jungen Säuglingen sind weder als frühkindlich zu verstehen noch für diese Altersgruppe „reserviert“. Zahlreiche komplex verschaltete Reiz-Reaktionsmuster bleiben im Gegenteil ein Leben lang erhalten und werden angepasst. Und genau hier beginnt zu Recht der Einwand von Elmars Mutter. Auch die Modulation – also die Anpassung dieser Muster an nachfolgende Entwicklungsstufen – kann „schief“ laufen und Teil des Entwicklungsproblems werden.
Die pathophysiologischen Hintergründe werden analysiert und therapeutische Wege – raus aus der Misere – aufgezeigt.
Dr. med. Robby Sacher
- Facharzt für Allgemeinmedizin
- Manuelle Medizin
- Schwerpunkt manuelle Säuglings- und Kleinkindbehandlung
- Buchautor „Angeborene Fremdreflexe“ und „Handbuch KISS KIDDs“
- Privatärztliche Ambulanz für Manuelle Medizin, Hetzdorf
Das erwachsene KiSS-Kind – Diagnostik und therapeutische Möglichkeiten, M. Knüdeler
Kopfgelenksstörungen, die in der Säuglingszeit auftreten, können zu Haltungs- und Bewegungsasymmetrien führen. Im Kleinkindund Schulkindalter zeigen sich funktionelle Störungen häufig durch Bewegungseinschränkungen, sowie durch Defizite in der Grobund Feinmotorik. Zudem können Haltungsauffälligkeiten, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen begleitend auftreten. Doch wie wirken sich diese lang bestehenden und durch Wachstum oder Trauma wiederkehrenden Störungen des Bewegungssystems auf das Erwachsenenwerden aus? Unterscheiden sich die Diagnostik sowie die therapeutischen Ansätze bei Erwachsenen im Vergleich zum Kleinkind? Dieser Beitrag beleuchtet die Zusammenhänge, mögliche Folgen, die Diagnostik und die Behandlung unserer erwachsenen Patienten.
Dr. med. Martin Knüdeler
- Facharzt für Viszeralchirurgie
- Manuelle Medizin
- Physiotherapeut
- Gemeinschaftspraxis Freistuhl 3, Dortmund
Interdisziplinäre Synergien: Wie Optometrie und Manuelle Medizin sich ergänzen, S. Meerkatz
Zwischen der Manuellen Medizin und der Optometrie, insbesondere der Funktionaloptometrie, gibt es vielerlei Schnittstellen. Im Rahmen dieses Vortrags erhalten Sie einen optometrischen Überblick wodurch die Wichtigkeit unserer interdisziplinären Zusammenarbeit herausgestellt wird. Sehen ist mehr als nur die einäugige Sehschärfe in der Ferne und beeinflusst maßgeblich die gesamte Entwicklung und spätere Leistungsfähigkeit. Folglich werden im Vortrag verschiedenste Fragestellungen angeschnitten: Was kann die Optometrie mit ihren Spezialgebieten Kinderoptometrie und Optometrisches Sehfunktionstraining leisten? Wie hängt die visuelle Wahrnehmung mit der Motorik und der Körperhaltung zusammen? Wie kann eine gute Zusammenarbeit zwischen Optometrie und Manueller Medizin praxisnah aussehen?
Silvana Meerkatz, MSc
- Dipl. Optometristin/ Augenoptikerin
- LERNE SEHEN Praxisgemeinschaft, Berlin
Kinder- u. Funktionaloptometrie
Behandlung mit Impulstechniken – Evidenz und adverse effects, M. Ammermann
Abstract folgt in Kürze
Michael Ammermann
- FA für Orthopädie und Unfallchirurgie
- Manuelle Medizin
- Privatarztpraxis in Düsseldorf. Schwerpunkte: Kinderorthopädie, Manuelle Medizin, Kniegelenkchirurgie
Schädelasymmetrie – Dynamisch oder Kraniosynostose? Sonographie und Endoskopie als Goldstandard, L. Schreiber
Abstract folgt in Kürze
Behandlung Hüftdysplasie vom Säugling und Kleinkind. Reicht das Tragen in Babytrage aus? T. Hayn
Auffallend ist das verbreitete und vermehrte Tragen der Säuglinge in Tragehilfen. Hat sich dadurch die Indikationsstellung zur Verordnung von Hüft-Abspreizschienen bei behandlungsbedürftiger Hüftdysplasie verändert?
Die Behandlung von unterschiedlichen Schweregraden bei Hüftdysplasie gehört unverändert in den Alltag in der Kinderorthopädie. Ein Überblick der Behandlungsmethoden von milder bis schwerer Hüftdysplasie auch mit einem Blick auf ganzheitliche Behandlung.
Tania Hayn
- Fachärztin für Kinderorthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Manuelle Medizin, Chirotherapie
- OÄ in der Abteilung für Kinderorthopädie und Traumatologie im Helios Klinikum Emil v. Behring in Berlin
- Schwerpunkt Fußfehlstellungen und Hüftdysplasie bei Säuglingen und Kleinkindern
- Praxis für Kinderorthopädie und ganzheitliche Orthopädie Berlin